Als Bergbau- und Industriebrache ohne Folgenutzung unterliegt das NSG Holzplatz einem ständigen Sukzessionsdruck. Insbesondere die rasch aufwachsenden Gehölze – hier vor allem Birken und Pappeln – verdrängen die wertbestimmenden Pionierarten des Gebietes. Die nach der modifizierten Pflegeplanung in 2013 durchgeführten großflächigen Maßnahmen zur Verhinderung der Verbuschung bzw. zur Freistellung beschatteter Bereiche wurden 2021 kontrolliert, aufkommende neue Gehölze mittels Freischneider und Balkenmäher in Teilbereichen entfernt. Auf dem südlichen Gebietsteil wurde im Winter 2020/21 sowie 2021/22 ein Drittel der Fläche von Gehölzen freigestellt, um die Fläche anschließend abschieben und wieder offenen Rohboden anbieten zu können. In den kommenden Jahren werden sukzessive weitere Gebietsteile turnusgemäß freigestellt.
NSG Holzplatz Südteil des NSG Holzplatz 2021: im Winterhalbjahr werden zur Vorbereitung der Abschiebearbeiten Gehölze eingeschlagen und gehäckseltIm Jahr 2021 am Radweg ausgetauschter Absperrzaun
Die drei großflächigen Mahdbereiche auf dem Nordteil wurden im Herbst 2021 gemäht, das Mahdgut abtransportiert. Das „Rondell“, eine kreisförmige Magerwiesenfläche im Zentrum des Gebietes wurde zweimal im Jahr gemäht, um die weiter vordringende Goldrute in diesem Bereich zurückzudrängen.
Die von Norden vorrückende Wohnbebauung auf der angrenzenden Zechenbrache verkleinert den bisher zwischen Besiedlung und NSG bestehenden Pufferstreifen, was immer wieder zu Eingriffen (illegales Grillen, Lagern, Beeren und Pilze sammeln) im Gebiet führt. Der in Teilbereichen abgängige Zaun um das Gesamtgebiet wurde mehrfach im Jahr notdürftig geflickt und in Teilbereichen freigeschnitten. Fehlstellen werden häufig sofort zum Betreten des Gebietes genutzt. In 2017 wurde in Abstimmung mit dem Kreis Unna entschieden, den an der Lenningser Straße beabsichtigten kostenintensiven Neubau eines Maschendrahtzaunes nicht durchzuführen, da dort massiv in den Gehölzbestand eingegriffen werden müßte. Stattdessen wird der abgängige Maschendrahtzaun punktuell immer wieder ertüchtigt.
Dagegen wurde entlang des Radweges, der das Gebiet teilt, 2021 der Zaun auf dem Kamener Gebietsteil von der Biostation komplett neu errichtet.
Aufgrund der großflächig renaturierten Seseke mit attraktiven Stillgewässerbereichen in unmittelbarer Nachbarschaft zum NSG erscheint es derzeit so, dass ein Teil der Amphibienpopulation (Laubfrosch/Kreuzkröte) zur Fortpflanzungszeit in die neugeschaffenen, großflächigen Feuchtbereiche umsiedelt und sich dort kopfstarke Rufergemeinschaften etabliert haben. Für viele Amphibien wird die Kombination aus dem trockeneren, gesteinsreichen Holzplatz und dem Seseke-Feuchtbereich in der unmittelbarer Nachbarschaft eine passende Ergänzung bezüglich der verschiedenen Ansprüche an ihre Land- und Wasserlebensräume darstellen.
Entwicklungstrend: überwiegend positiv
Naturschutzgebiet Holzplatz
Landschaftsplan UN
4
Kamen/Bönen
NSG-Nummer (LP)
3
Flächengröße (ha)
26,9
Rechtskräftig seit
27.07.1995
24.12.1998 (Erweit.)
TK 25
4412
Unna
NSG-Fläche (ha)
26,9
100%
FFH-Fläche (ha)
–
0%
VSG-Fläche (ha)
–
0%
FFH-Nr./Gebietsname
FFH-LRT/§42 Biotop
Fläche
davon KLP/sonst.VNS ha
VNS-Anteil %/Veränd. VJ %
Glatthafer- u. Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510)
2017 BS UNDO
0,4 ha
Glatthafer- u. Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510 & §42 Magergrünland incl. Brachen)